Herbert Wimmer
 




Große Worte oder lange Reden waren nie sein Ding. Er hielt es mehr mit großen Taten und langen Wegen. Wenn seine Antworten bei Interviews knapp ausfielen, so lag das nicht etwa daran, dass der am 9. November 1944 im belgischen Eupen geborene „Dauerrenner“ nichts zu sagen gehabt hätte. „Hacki“, der von allen Sportgrößen am meisten Bernd Kannenberg, einen der weltbesten 50-Kilometer-Geher bewundert, setzte als „Lunge“ der Fohlen-Elf eben andere Prioritäten. Den Spitznamen „Hacki“ bekam er übrigens, weil Wimmer noch als Rechtsaußen-Spieler Haken wie ein Hase schlagen konnte.

Mit seinen 51 Toren in 366 Bundesliga-Spielen war er an allen fünf Meistertiteln des VfL beteiligt, gewann zudem UEFA- und DFB-Pokal mit der Borussia. In der Nationalmannschaft, für die er 36 Mal auflief, war er am Europameistertitel 1972 beteiligt und gehörte auch bei der WM 1974 und der EM 1976 zu den von Helmut Schön Auserwählten. Das berühmte Duo, das er gemeinsam mit Günter Netzer in der Fohlen-Elf bildete, wurde ab 1971 auch für Deutschland erfolgreich. „Mit einem so anständigen Spieler kann man nicht Meister werden“, hatte Hennes Weisweiler einst von Wimmer behauptet. Dass er ihm später als einzigem Spieler das „Du“ anbot, kam einer Entschuldigung auf die Weisweilersche Art gleich.

Für Borussia hängte er nach dem Ende seiner internationalen Laufbahn 1976 noch zwei Spielzeiten an, bevor er 1978 zu seinem Heimatverein Borussia Brand zurückkehrte. Hüftprobleme zwangen ihn dort letztlich zum Karriere-Ende. 1982 übernahm er das Tabak-Geschäft seines Vaters und weitete es zur Lotto- und Toto-Annahmestelle aus. Heute ist seine Familie „Hackis“ Welt. Und gegen die Glamouröse des heutigen Millionen-Geschäfts Fußball will Wimmer sie schon gar nicht eintauschen.


Quelle: borussia.de
 
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